Weniger verkauft, mehr in der Kasse und das bei stabilen Preisen für die Kunden, auf diese Formel brachten die Kreiswerke Grevenbroich gestern ihre Bilanz für das Geschäftsjahr 2007. Ein heißer April, dem ein durchwachsener Sommer folgte, in Kombination mit Verbrauchern, die angesichts steigender Energie- und Lebenshaltungskosten immer stärker aufs Portemonnaie achten, darin sieht Kreiswerke-Geschäftsführer Klaus Steiner den Grund für ein Minus von rund 374 000 Kubikmetern beim Wasserverkauf, der damit im vergangenen Jahr bei etwa 10,6 Millionen Kubikmetern lag. . Das Minus an verkauftem Wasser zog allerdings kein Minus in Euro nach sich - im Gegenteil: „Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit konnte um rund 1,2 Millionen auf 4,37 Millionen Euro gesteigert werden.“ Zur Begründung verweist Steiner auf Sondereffekte, zurückzuführen vor allem auf ein letztinstanzliches Urteil des Bundesgerichtshofes im Streit mit der Stadt Neuss - ein Erfolg für die Kreiswerke. Danach konnten Rückstellungen für Konzessionsabgaben für die Jahre 1994 bis 1996 sowie Zinsen und Prozesskosten ertragswirksam aufgelöst werden.

Bei stabilen Aufwendungen für Material und Personal gelang es den Kreiswerken zudem durch Umschichtung von Darlehen Zinszahlungen um 124 000 Euro zu senken. Ebenfalls erfreulich: In Kooperation mit dem Rhein-Kreis wurden Liquiditätsüberschüsse als Tagegelder angelegt, womit ein Mehrergebnis von 85 000 Euro erzielt werden konnte. Das Fazit aus Sicht des Aufsichtsratsvorsitzenden Heijo Drießen: „Die Kreiswerke sind wirtschaftlich solide aufgestellt.“ Und das gelte, so Klaus Steiner, auch im bundesweiten Vergleich: Gemessen an der Menge des Wasserverbrauchs zählten die Kreiswerke zu den 70 größten der insgesamt rund 600 Wasserversorger in Deutschland. Kein Wunder, dass der Geschäftsführer die Frage nach der Zukunftsfähigkeit seines Unternehmens mit einem klaren Ja beantwortet - und dies auch vor dem Hintergrund anhaltender Fusionsbewegungen, wie sie in der Region im Fall der Versorgungsbetriebe in Meerbusch und Willich gerade vollzogen oder mit Blick auf Neuss und Krefeld nur knapp gescheitert seien. Die Kreiswerke sehen sich auch aufgrund eines modernen Leitungsnetzes mit deutlich unterdurchschnittlichen Rohrbrüchen und Wasserverlusten eigenständig handlungsfähig. „Das heißt nicht“, so Steiner, „dass wir uns sinnvollen Kooperationen, zum Beispiel mit den Stadtwerken Neuss, verweigern. Das müssen allerdings die Gesellschafter diskutieren.“

Eine Voraussetzung für erfolgreiche Kooperationen aus Sicht der Kreiswerke: Grundsätze, die beim Geschäft mit dem Lebensmittel Wasser die Daseinsvorsorge und nicht die Gewinnmaximierung in den Vordergrund stellen, müssen erhalten bleiben. Für den Verbraucher - im Privaten wie in der Wirtschaft - bedeutet das, dass die Kreiswerke weiter berechenbarer Partner sein wollen: Investitionen ins Leitungsnetz und in die Geschäftsprozesse sollen dazu beitragen, dass die Ertragslage auch bei leicht rückläufigem Wasserabsatz stabil bleibt.

Meerbusch ist durstig

Bei 49,2 Kubikmeter pro Kopf und Jahr liegt der durchschnittliche Wasserverbrauch im Kreis. In Meerbusch aber werden rund 55 Kubikmeter verbraucht. Gesicherte Erklärungen für die Abweichung gibt es nicht. Die Vermutung: Große Gärten und Pools brauchen große Mengen Wasser.

aus der Neuß-Grevenbroicher Zeitung vom 17. Juni 2008/Autor: Frank Kirschstein

 

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